Wo wohnen? (2019)

Ein Stationendrama der Bürgerbühne des Theater Erlangen

Anlässlich seines 300-jährigen Bestehens gründete das Theater Erlangen eine eigene Bürgerbühne. Das erste Projekt führte dabei vom Theater mit seiner mobilen Bühne gleich wieder hinaus in die Stadt. Die mittlerweile nicht nur in Erlangen immer dringlichere gestellte Frage „wo und wie wohnen?“ wird nicht nur durch die Erfahrungen der Darsteller*innen und Recherchen angereichert und durch das Regie-Team theatral in eine Form gebracht, sondern dort aufgeführt, wo sich das ‚Drama‘ um das Wohnen in Erlangen auch abspielt: im Ratssaal als politisches Zentrum der Stadt und vor den Hochhäusern am Stadtrand, die zugleich für immer mehr Bürger*innen die vermeintlich letzte bezahlbare Wohnoption darstellen.
Die Zuschauer*innen werden also eingeladen auf eine Besichtigung der anderen Art: Nicht eine erwerbbare Immobilie wird begutachtet, sondern deren zunehmende Abwesenheit spielerisch erkundet und hinterfragt. Dabei wird der Blick nicht nur auf die Gegenwart gerichtet, sondern auch in die Geschichte der Stadt und ihre Visionen für die Zukunft – nach der letzten Landtagswahl und vor dem nächsten Volksbegehren in Bayern. Bereits vor fast 100 Jahren wurde das Recht auf „eine gesunde Wohnung“ in der Weimarer Verfassung niedergeschrieben. Wohnen ist also ein Menschenrecht und zugleich gemeinsame Aufgabe aller Akteur*innen einer Stadtgesellschaft!
Die Erlanger fürchten um Lebensqualität und Charakter ihrer Stadt, um die Bezahlbarkeit ihres Wohnraums bei steigenden Mieten. Die Debatten haben selbst etwas Theatralisches an sich. […] Wenn nun die Bürgerbühne unter der Regie von Matthias Spaniel die Diskussion um West III nochmal aufgreift, so will sie nicht alte Wunden aufreißen. Vielmehr will sie auch hier die Debatte als theatralischen Akt begreifbar machen. […] Die Parole „Stadt heißt Veränderung“ kommt der Wahrheit schon näher. Ebenso die Erkenntnis: Menschen sind mehr als bloß „Sozialraumtypen“.Reinhard Kalb, Erlanger Nachrichten, 07. / 15. / 24. Mai 2019
Von und mit
  • Amelie Hetterich, Barbara Rößner, Dietmar Wanner, Elif Kirmizi Alsan, Erika Wolter, Isabel Klein, Johannes Bär, Leo Turowski, Marlene Senska, Martina Dorsch, Monica Zeller, Sabine Rosteck, Sarah Kuhn, Silke Scheller, Yannik Ambrusits
Regie Matthias Spaniel
Bühne & Kostüme Sandra Dehler
Dramaturgie Udo Eidinger
Theater­pädagogik Camilla Schlie
Assistenz Momo Mosel
Technik Daniel Drechsler
Trailer
Premiere 05.05.2019 (Teil I) 11.05.2019 (Teil II) 18.05.2019 (Teil III)
Spieldauer zwischen 60 und 90min, keine Pause
Aufführungsfotos Stefan Richwien