Stella (2003)

Ein Schauspiel für Liebende

nach Johann Wolfgang von Goethe, mit Texten von Roland Barthes

Wie der zwei Jahre zuvor erschienene Erfolgsroman „Die Leiden des jungen Werther“ kreist das Stück um die Thematik des Imaginären der Liebe.
Fernando verließ, weil ihrer überdrüssig, seine Frau Cäcilie samt Tochter, lebte einige Jahre mit der jüngeren Stella zusammen und verließ auch diese, um sich in die Welt zu flüchten. Eines Tages kehrt er zu Stella zurück und trifft dort zufällig auch auf seine Frau – die Situation eskaliert, weil Fernando unfähig ist, sich zwischen den beiden Frauen zu entscheiden.
Die Figuren sind gekennzeichnet durch eine Nicht-Präsenz in der Gegenwart – sie leben und handeln im Raum des Imaginären, der sich durch ihre Erinnerungen und Erwartungen konstituiert. Ihre Liebe hat den konkreten Gegenstand längst hinter sich gelassen.
1775 schrieb Goethe sein Frühwerk „Stella“, das mit dem Untertitel „Ein Schauspiel für Liebende“ 1776 uraufgeführt wurde. In der ersten Fassung wird der Konflikt durch die von Cäcilie vorgeschlagenen Ehe zu dritt gelöst; die öffentliche Empörung über dieses ‚unmoralische’ Ende veranlasste Goethe auf Anraten Schillers 1806 zur Umarbeitung des Stückes in eine Tragödie: Stella vergiftet sich, Fernando erschießt sich – eine sittliche Weltordnung scheint wieder hergestellt.
Darsteller­*innen
  • Verena Lobert
  • Vanessa Lutz
  • Knut Gabel
  • Tobias Meyer
  • Olaf Becker
Inszenierung Matthias Spaniel
Ausstattung Kathrin Weber-Krüger
Dramaturgie Kathrin Weber-Krüger
Licht Gudrun Gadow
Video Bea Schulz
Premiere 10.10.2003, Eishalle der Domäne Marienburg/Hildesheim
Gastspiele Eingeladen zum outnow! Festival Bremen 2004
Spieldauer ca. 1 ¼ Stunden, keine Pause
Aufführungsfotos Svea – Lena Kutschke