Der antike Held Odysseus, der Vielgewandte, wird zum modernen User, der sich in der permanenten Suchbewegung im Netz wie in der mythischen Welt der Götter verliert. Dabei wird der Kampf mit den archaischen Ungeheuern heute zum Kampf mit der medialen Illusionsmaschine – die Grenze zwischen Realität und Virtualität scheint so zunehmend im virtuellen Raum aufgelöst.
Denn so wie sich Odysseus auf den unendlichen Weiten des Meeres verliert, manifestiert sich auch der User in einer permanenten und divergenten Suchbewegung durch die scheinbar grenzenlosen Datenströme des Internets. Von Abenteuer zu Abenteuer, von Website zu Website tastet er sich vorwärts, immer auf der Suche nach dem Anderswo, dem Ort seiner Sehnsucht, dem Ziel seines Unterwegsseins.
„Ein ganzes Semester lang haben sich Studenten der Kulturwissenschaften und der Szenischen Künste in die Welt der griechischen Antike vertieft. Homer […] wurde neu gelesen, neu verstanden, neu hinterfragt. Sie haben die Geschichten aus dem erhabenen Korsett der klassischen Tragödie befreit und ins Licht der Gegenwart gerückt.“ Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 6. 7. 2004
Darsteller*innen
- Knut Gabel
- Anne-Kristin Frank (Sprecherin)
Inszenierung Matthias Spaniel
Ausstattung Stefania Böhm
Dramaturgie Iris Gassenfeit
Licht Monika Helfer
Ton/Musik Jochen Stumpf
Video Bastian Buchtaleck
Premiere 02.07.2004, Domäne Hildesheim
Spieldauer 30min
Aufführungsfotos Stefania Böhm